Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. uncounted

1911 - Breslau : Handel
Georg-Eckart-!;^- -Jt für intsrnati.cnaia Schuibuohfo.gchung Vorwort. Äs*- - :.v A/4l8 vorliegendes Merk- und Wiederholungsbuch der „Vaterländischen Geschichte" enthält den Lernstoff aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte, welcher von den Schulbehörden für die Volksschulen des Ostens der Monarchie vorgeschrieben ist. Es ist aus der Praxis hervorgegangen und unterscheidet sich von vielen Büchern ähnlicher Art durch eine möglichst einfache, leicht verständliche Sprache, übersichtliche Darstellung und knappe Auswahl des Stoffes^ der sich, nebenbei bemerkt, leicht abfragen läßt. Deshalb wird sich das Büchlein besonders auch für zweisprachige Schulen eignen. Die Kulturgeschichte und die landesväterlichen Verdienste der Hohenzollern sind überall gebührend berücksichtigt. Das Hauptgewicht ist aus den in Großdruck stehenden Lernstoff zu legen, der indessen für wenig günstige Schulverhältnisse entsprechend gekürzt werden muß. — Der kleingedruckte Lernstoff dagegen kann je nach der Art und dem Stande der Schule und Stufe und der Stundenzahl, die für diesen Gegenstand angesetzt ist, vom Lehrer beliebig herangezogen werden. Die Auswahl des Stoffes für die Mittelstufe ist aus der vorangestellten und besonders' einfach gehaltenen Geschichte unseres Kaiserhauses leicht zu treffen. Erzählungen wurden nicht gebracht, da jedes Lesebuch deren zur Genüge enthält. enangaben sind auf das Notwendigste beschränkt. Auch gehört in die Hand des Schülers und soll Lehrer ersetzen. — Die anschauliche und freie Dar-offes durch den Lehrer hat deshalb seinem Gebrauche <n shen. w rige Preis soll jedem Kinde die Anschaffung des m öglichen. > Büchlein mit dazu beitragen, die Jugend mit den Mebe und Dankbarkeit gegen unser erhabenes Herrscherin. Dann hat es seinen Zweck erreicht. Der Verfasser. Soeben erschien: Nehririg, L., Kleine Naturgeschichte. Ein Merk- und Wiederholungsbuch für einfache und zweisprachige Schulen. Preis 20 «ff. Ein Prüfungsexemplar steht Bei Beabsichtigter Einführung llsn -zu Diensten. trurr-jj^ (sz/<zz/)-z/ Bs78$10705872

2. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 1

1911 - Breslau : Handel
A. Unser Kaiserhaus. I. Kaiser Wilhelm Ii. (Regiert seit dem 15. Juni 1888.) 1. Die Familie des Kaisers. Unser Kaiser heißt Wilhelm Ii. Er wurde am 27. Januar 1859 geboren und ist jetzt — Jahre alt. Sein Vater war Kaiser Friedrich Iii., seine Mutter die Kaiserin Viktoria. Sie wird auch Kaiserin Friedrich genannt. Unsere Kaiserin heißt Auguste Viktoria. Das Kaiserpaar hat sieben Kinder: sechs Söhne und eine Tochter. Der älteste Sohn heißt Wilhelm. Er ist der Kronprinz des Deutschen Reiches. Unser Kronprinz wurde am 6. Mai 1882 geboren. Er wird einst die Krone von seinem Vater erben und auch Kaiser werden. Seine Gemahlin heißt Cecilie. Sie ist eine Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin. Die Prinzen heißen: Eitel Friedrich, Adalbert, August Wilhelm, Oskar und Joachim. Die Prinzessin 1

3. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 2

1911 - Breslau : Handel
fuhrt die Namen Viktoria Luise. Unser Kaiser hat einen Bruder und vier Schwestern. Der Bruder unseres Kaisers heißt Prinz Heinrich. Er ist ein hoher Seeoffizier Mel). Die Schwestern heißen: Charlotte, Viktoria, Sophie und Margarete. — Wilhelm Ii stammt aus dem Hause Hohenzollern. Er ist Deutscher Kaiser und König von Preußen. 2. Jugendzeit. Den ersten Unterricht erhielt unser Kaiser im Hanse seiner Eltern. Als Knabe lernte er lesen, schreiben, rechnen und fremde Sprachen (französisch und englisch). Er mußte auch turnen, exerzieren, reiten, rudern und schwimmen. Dadurch wurde er stark und blieb immer gesund. In unserem Kaiserhause herrscht die*Sitte, daß die Prinzen auch ein Handwerk lernen. Prinz Wilhelm erlernte die Buchbinderei. Als Prinz Wilhelm 10 Jahre alt war, wurde er zum Offizier ernannt. Später (15 I. alt) besuchte er das Gymnasium zu Kassel. Dort blieb er 3 Jahre. Er war ein fleißiger und gehorsamer Schüler (Denkmünze). Nach dem Abgange vom Gymnasium trat Prinz Wilhelm ins Heer ein. Als Soldat war er sehr pflichttreu und pünktlich. (Major. — Oberst.) Prinz Wilhelm besuchte auch die Hochschule (Universität) zu Bonn am Rhein. Hier blieb er 2 Jahre und lernte, was zur Verwaltung eines großen Staates notwendig ist. 3. Regierungsantritt. Unser Kaiser trat die Regierung am 15. Juni 1888 an. Bald darauf erließ er einen Aufruf an sein Volk. Darin versprach er, ein gerechter und milder Fürst zu sein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen and den Armen zu helfen. Dieses Versprechen hat er stets gehalten. 4. Sorge für den Frieden. Um den Frieden zu befestigen, besuchte unser Kaiser die benachbarten Fürsten (von Rußland, Österreich, Italien, Dänemark, Schweden und England) und schloß mit ihnen Freundschaft. Das Bündnis (Dreibund), welches sein Großvater Wilhelm I. mit Österreich und Italien zum Schutze des Friedens geschlossen hatte, erneuerte er. Unser Kaiser vergrößert und verbessert auch das Heer. Er hat bessere Massen und das rauchlose Pulver im deutschen Heere eingeführt. Alle Jahre hält er mit den Soldaten große Kriegsübungen (Manöver) ab. Er führt dabei die Soldaten gern selbst an. Oft läßt er sie des Nachts wecken und antreten. Sie sollen sich an Wachsamkeit gewöhnen. Der Kaiser läßt auch Kriegsschiffe bauen. Sie schützen unsere Meeresküste, die Handelsschiffe und die deutschen Kolonien (d. s. Besitzungen in fremden Erdteilen). 6. Erwerbungen. Unser Kaiser erwarb von England die Insel Helgoland in der Nordsee und von China die Bucht von Kiautschou.

4. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 4

1911 - Breslau : Handel
Kaiserin Augusta. Als Kronprinz hieß er Friedrich Wilhelm. Bon seinen Eltern wurde er meist „Fritz" gerufen. Der kleine Prinz lernte lesen, schreiben, rechnen und fremde Sprachen (französisch und englisch). Auch mußte er täglich turnen und exerzieren. Dadurch bekam er einen kräftigen Körper. Als der Prinz 10 Jahre alt war, wurde er zum Offizier ernannt. Schon als Knabe zeigte er Mut und Liebe zur Wahrheit. (Tischlerei und Buchbinderei.) Um für die Regierung recht tüchtig zu werden, besuchte bei Kronprinz die Hochschule zu Bonn am Rhein. Er blieb dort 2 Jahrr und lernte fleißig. Mit den übrigen Studenten und den Bewohnern Bonns verkehrte er sehr freundlich. Als der Kronprinz 18 Jahre alt war, trat er ins Heer ein. Sein Vater sagte zu den Offizieren, welchen er seinen Sohn übergab: „Ich vertraue Ihnen meinen Sohn an, daß er Gehorsam lerne, um einst befehlen zu können." Kronprinz Friedrich Wilhelm war ein sehr pflichttreuer Soldat. Deshalb wurde er bald zum Oberst ernannt. Als solcher lebte er längere Zeit in Breslau (11. Reg.). 2. Reisen und Vermählung. Um fremde Länder kennen zr lernen, besuchte der Kronprinz Italien und England. In England sah er die Prinzessin Viktoria, die Tochter der Königin von England. Sie gefiel ihm, und er nahm sie zur Gemahlin. Friedrich Iii. hotte 8 Kinder: 4 Söhne und 4 Töchter. Davon starben 2 Söhne (Sigismund und Waldemar). Die beiden noch lebenden Söhne sind unser Kaiser und Prinz Heinrich. Die Töchter heißen: Charlotte, Viktoria, Sophie und Margarete. 3. Der Kronprinz als Kriegsheld. Der Vater des Kronprinzen führte 3 Kriege: den Dänischen Krieg gegen die Dänen (1864), den Deutschen Krieg gegen die Österreicher (1866) und den Deutsch-französischen Krieg gegen die Franzosen (1870/71). Kronprinz Friedrich Wilhelm machte diese Kriege auch mit. — Der Dänische Krieg war im Winter 1864. Die Soldaten litten viel durch Hunger und Kälte und mußten oft im tiefen Schnee marschieren. Der Kronprinz hatte es nicht besser. Dabei war er stets heiter. Sein gutes Beispiel bewirkte, daß die Soldaten den Mut nicht verloren. Die Dänen wurden bei den Düppeler Schanzen (18. April 1864) geschlagen. Im Deutschen Kriege führte der Kronprinz die Ii. Armee. Er schlug die Österreicher bei Nachod und Skalitz und half die Hauptschlacht bei Köuiggrätz in Böhmen (am 3. Juli 1866) gewinnen. Im Deutsch-französischen Kriege führte der Kronprinz die Iii. Armee. Er besiegte die Franzosen bei Weißenburg und Wörth (4. u. 6. August 1870). Auch kämpfte er in der Schlacht bei Sedan (1. September 1870).

5. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 6

1911 - Breslau : Handel
Iii. Kaiser Milhelm I., der Große. (Regierte von 1861 bis zum 9. März 1888.) 1. Jugend und erste Regierungszeit. Der Großvater unserer Kaisers war Wilhelm I. Er wurde am 22. März 1797 geboren. Sein Bater war König Friedrich Wilhelm Iii., seine Mutter dir Königin Luise. Prinz Wilhelm war als Knabe sehr schwächlich. Im Alter von 9 Jahren mußte er mit seinen Eltern nach Memel in Ostpreußen fliehen. Damals führten die Preußen mit den Franzosen Krieg. Der Kaiser der Franzosen hieß Napoleon I. Er hatte die Preußen bei Jena und Auerstädt (1806) besiegt und war dann nach Berlin gezogen Als der Prinz 13 Jahre alt war, starb ihm seine Mutter (1810). Napoleon hatte fast alle Länder Europas erobert. Um sich von seiner Herrschaft zu befreien, führten die Fürsten Europas zwei Kriege gegen ihn. Man nennt sie die Befreiungskriege. Der erste Befreiungskrieg war 1813 und 1814, der zweite 1815. Prinz Wilhelm wollte gern am ersten Befreiungskriege teilnehmen. Sein Bater aber ließ es nicht zu, weil der Prinz noch zu schwach war. Erst nach der Schlacht bei Leipzig (16., 18. n. 19. Oktober 1813) durste der Prinz ins Heer eintreten. Er zog mit dem Heere nach Frankreich. Napoleon wurde hier in mehreren Schlachten besiegt. Der mutige Prinz. In der Schlacht bei Bar an der Stube (Ohb) zeigte Prinz Wilhelm großen Mut. Hier wurden die Franzosen von den Preußen und Russen angegriffen. Ein russisches Regiment war besonders tapfer. Es hatte viele Tote und Verwundete. Da°-bemerkte Friedrich Wilhelm Hl Er sagte daher zum Prinzen Wilhelm: „Reite einmal hin und erkundige dich, welches Regiment so tapfer kämpft!" Ohne Furcht ritt Prinz Wilhelm hin, fragte nach dem Namen des Regimentes und meldete alles, was er gesehen hatte, seinem Bater. Dieser verlieh ihm für die mutige Tat das Eiserne Kreuz. — Die Gemahlin Wilhelms I. hieß Augusta. Sie war die Tochter des Großherzogs von Sachsen-Weimar. Wilhelm I. hatte zwei Kinder: einen Sohn und eine Tochter. Der Sohn war Kaiser Friedrich Iii. Die Tochter heißt Luise. Sie war die Gemahlin des Großherzogs von Baden. Wilhelm I. kam 1861 zur Regierung. Schon vorher hatte er drei Jahre als „Prinz-Regent" die Regierung für seinen erkrankten Bruder, den König Friedrich Wilhelm Iv., geführt. Er vergrößerte und verbesserte das Heer (Zündnadelgewehr). Seine Ratgeber waren Fürst von Bismarck, Graf von Moltke und Kriegsminister von Rodn. 2. Seine Kriege. Wilhelm I. führte drei Kriege: den Dänischen Krieg (1864), den Deutschen Krieg (1866) und den Deutsch-französischen Krieg (1870/71).

6. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 7

1911 - Breslau : Handel
7 a. Der Panische Krieg. 1864. veranlaffung. Im Dänischen Kriege handelte es sich um die deutschen Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Sie wurden früher von eigenen Herzögen regiert. Als diese ausstarben, wählten die Schleswig-Holsteiner den König von Dänemark zu ihrem Herzoge. Sie schlossen mit ihm einen Vertrag. Darin war bestimmt, daß die Herzogtümer niemals geteilt werden sollten. Im Jahre 1863 kam in Dänemark ein neuer König auf den Thron. Dieser wollte die Herzogtümer mit Gewalt dänisch machen und Schleswig mit Dänemark vereinigen. Das ließen Preußen und Österreich nicht zu. Sie erklärten den Dänen den Krieg. Den Oberbefehl über das verbündete Heer führte der preußische Feldmarschall W ran gel. Der Anführer der Preußen war Prinz Friedrich Karl, ein Neffe Wilhelms I. Der Anführer der Österreicher war General von Gablenz. Krieg. Die Preußen und Österreicher zogen (im Februar 1864) nach der heutigen Provinz Schleswig-Holstein. Die Dänen standen unweit der Stadt Schleswig. Sie hatten dort starke Festungswerke erbaut. Man nannte sie die Dane werke. Prinz Friedrich Karl vertrieb die Dänen aus den Danewerken. Sie zogen nun nach dem Dorfe Düppel. Hier hatten sie (10) Schanzen errichtet. Das sind befestigte Hügel (Wälle). Sie waren von tiefen, breiten Gräben und hohen, festen Zäunen umgeben. In den Gräben steckten spitze Pfähle. Auf den Schanzen waren Kanonen ausgestellt. Prinz Friedrich Karl belagerte die Düppeler Schanzen und erstürmte sie am 18. April 1864. Die Dänen flohen auf die Insel Alsen. Die Preußen verfolgten die Dänen und vertrieben sie von der Insel. Unterdessen hatten die Österreicher auch die Halbinsel Jütland erobert. Friede. Jetzt baten die Dänen um Frieden. Er wurde in Wien (a. d. Donau) geschlossen. Die Dänen mußten Schleswig, Holstein und Lauenburg abtreten. Schleswig wurde von Preußen, Holstein von Österreich verwaltet. Preußen erhielt Lauenburg gegen eine Geldentschädigung an Österreich als Eigentum. b. Per Deutsche Krieg. 1866. Veranlaffung. Die Österreicher waren auf die Preußen neidisch, weil diese ihr Land vergrößert hatten. Auch konnten sie über die zukünftige Verwaltung der Herzogtümer Schleswig und Holstein mit den Preußen nicht einig werden. Sie wollten in Schleswig-Holstein einen besonderen Fürsten einsetzen. Das ließ König Wilhelm nicht zu, und so kam es zum Kriege. Krieg. Mit Österreich waren die größten deutschen Staaten verbunden (Sachsen, Hannover, Kurhessen, Nassau und die süddeutschen

7. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 11

1911 - Breslau : Handel
11 Jetzt wurde es von der Garde im Sturm genommen. Die Schlacht hatte 9 Stunden gedauert. 20000 Deutsche blieben tot auf dem Platze. 4. Der Tag von Sedan. Mac Mahon sollte die Franzosen aus Metz befreien. Er zog deshalb von Chalons nach dem Norden Frankreichs. Kronprinz Friedrich Wilhelm und Kronprinz Albert von Sachsen folgten ihm. Letzterer führte die neugebildete Iv. Armee (Maasarmee). Er schlug die Franzosen (am 30. August) bei Beaumont (Bomong). Am 1. September kam es zur Schlacht bei Sedan. Mac Mahon wurde besiegt und in der Festung Sedan eingeschlossen. Hier befand sich auch Napoleon. Als er sah, daß alles verloren war, schrieb er an den König Wilhelm einen Brief. Darin hieß es: „Da es mir nicht vergönnt war, an der Spitze meiner Truppen tu sterben, so übergebe ich Euer Majestät meinen Degen." Am 2. September gab sich Napoleon gefangen. Zum Andenken daran feiern wir den Sedantag. Napoleon lebte als Gefangener auf dem Schlosse Wilhelmshöhe bei Kassel bis zur Beendigung des Krieges. Mit Napoleon ergab sich auch die Armee, welche in Sedan ivar (über 80 000 Mann). Sedan. Sedan ist eine Festung an der Maas. Die Franzosen hielten die Höhen und Dörfer um Sedan, die sie stark befestigt hatten, besetzt. Die Schlacht begann schon um 5 Uhr früh. König Wilhelm führte die Deutschen selbst an. Nach hartem Kampfe wurden die Franzosen überall geschlagen. Um Mittag war die Festung von allen Seiten eingeschlossen. Die Franzosen wollten nun den Ring der Deutschen im Norden durchbrechen. Sie schickten deshalb große Reiterscharen (Kürassiere) dorthin. Diese wurden von den Deutschen durch ein Schnellfeuer vertrieben. Als sich die Festung nicht ergeben wollte, schossen sie die Deutschen in Brand. Endlich steckten die Franzosen eine weiße Fahne zum Zeichen der Übergabe heraus. — Marschall Mac Mahon war gleich bei Beginn der Schlacht schwer verwundet worden. — In ganz Deutschland herrschte große Freude über diesen Sieg. Überall wurden die Glocken geläutet, die Fahnen ausgesteckt und die Fenster festlich erleuchtet (illuminiert). Die Franzosen setzten ihren Kaiser ab. Frankreich wurde eine Republik (d. h. ein Reich, das von einem Präsidenten regiert wird, den das Volk auf eine bestimmte Zeit wählt). Sie führte den Krieg mit den Deutschen weiter fort. 5. Das neue Deutsche Reich. Nach der Schlacht bei Sedan zogen die Deutschen nach Paris. Sie belagerten diese Festung 4 Monate lang. Endlich ergab sie sich. König Wilhelm wohnte während der Belagerung im Schlosse zu Versailles (Wersaj) bei Paris. Hier wurde er am 18. Januar 1871 von den deutschen Fürsten zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Straßburg und Metz. Am 27. September 1870 mußte sich die Festung Straßburg ergeben. Am 27. Oktober 1870 fiel auch Metz in die Hände der Deutschen. Es wurden dabei 180000 Mann, darunter 3 Marschälle, gefangen genommen. — König Wilhelm er-

8. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 13

1911 - Breslau : Handel
13 Leibbinden, Decken, Getränke, Zigarren u. s. w., geliefert. Diese Gaben beförderte die Feldpost unentgeltlich weiter. Durch letztere wurden auch viele Tausende Briefe und Postkarten der Soldaten und ihrer Angehörigen portofrei hin- und zurückbefördert. Die Kriegsinvaliden erhielten eine lebenslängliche Unterstützung (Jnvalidenpenfion). Auch die Hinterbliebenen der im Kriege gefallenen Soldaten wurden mit Geld unterstützt. 3. Der Friedensfürst. Um den Frieden zu befestigen, schloß Kaiser Wilhelm mit Österreich und Italien ein Bündnis (Dreibund). Wenn einer dieser Staaten von einem Feinde angegriffen wird, so helfen ihm die andern beiden den Feind bekämpfen. Kaiser Wilhelm vermehrte auch das Heer und die Flotte und führte bessere Waffen ein. Kiel und Wilhelmshaven wurden zu deutschen Reichskriegshäfen bestimmt. Die Verfassung des Reiches. Das erste Gesetz, welches der Kaiser unterzeichnete, war die Verfassung des Deutschen Reiches. Danach ist das Deutsche Reich ein Bundesstaat. An der Spitze desselben steht der König von Preußen, der zugleich auch Deutscher Kaiser ist. Der Kaiser hat das Recht, im Namen des Reiches Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, sowie Bündnisse und Berträge mit fremden Staaten einzugehen. Er führt auch den Oberbefehl über das deutsche Heer und die Flotte. Die Gesetze für das Reich werden vom Bundesrate und dem Reichstage beraten. Der Kaiser bestätigt und verkündigt sie. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der deutschen Fürsten, der Reichstag aus den Abgeordneten des Volkes. Je 100000 Einwohner wählen einen Abgeordneten auf 5 Jahre. Die Wahl ist geheim. Sie geschieht durch geschlossene Stimmzettel. Jeder unbescholtene Deutsche, der 25 Jahre alt ist, darf wählen. Der Bundesrat und der Reichstag (etwa 400 Abgeordnete) versammeln sich jedes Jahr in Berlin. Der höchste Beamte des Reiches ist der Reichskanzler. Er führt im Bundesrate den Vorsitz. (1. Fürst v. Bismarck. 2. Graf v. Caprivi. 3. Fürst v. Hohenlohe. 4. Fürst v. Bülow. 5. v. Bethmann Hollweg.) Das Reich hat ein gemeinsames Heer und gemeinsames Post-und Telegraphenwesen (nur Bayern hat eigene Post- und Telegraphenverwaltung). Auch gleiche Münzen, Maße und Gewichte sind im Deutschen Reiche eingeführt. Dadurch werden Handel und Verkehr sehr erleichtert. Das höchste deutsche Gericht ist das Reichsgericht in Leipzig. Zölle (— Abgaben für eingeführte Waren) werden nur an den Grenzen des Reiches erhoben und fließen in die Reichskasse. — Die deutschen Nationalfarben sind schwarz-weiß-rot. 4. Sorge für die Arbeiter. Kaiser Wilhelm hat besonders für die Arbeiter gesorgt. Er erließ für sie die Gesetze der Krankenversicherung und der Unfallversicherung. Die Krankenversicherung schützt den kranken Arbeiter und seine Familie vor Not. Der kranke Arbeiter erhält ärztliche Hilfe und die Arznei umsonst und die Hälfte seines täglichen Lohnes als Krankengeld. Dafür mutz

9. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 15

1911 - Breslau : Handel
15 6. Kaiserin Augusta. Wie hieß die Gemahlin Wilhelms I.? Wessen Tochter war sie? Die Kaiserin Augusta war eine sehr wohltätige Frau. In Berlin ließ sie ein großes Krankenhaus, das Augusta-Hospital, erbauen. Auch gründete sie den „Vaterländischen Frauenverein". Dieser Verein unterstützt im Frieden die Armen und Notleidenden. Zur Zeit des Krieges pflegt er die Verwundeten und Kranken. In den letzten Lebensjahren war die Kaiserin oft leidend. 1888 verlor sie ihren Gemahl und Sohn durch den Tod. Sie starb 1890 und ruht im Mausoleum zu Charlottenburg. Die Ratgeber des Kaisers, a) Fürst Otto von Bismarck wurde (am 1. April 1815) auf dem Rittergute Schönhausen in der Altmark geboren. Er besuchte das Gymnasium (Berlin) und die Universität (Göttingen) und arbeitete dann bei verschiedenen Regierungen (Aachen, Potsdam). Als sein Vater starb, wurde er Gutsherr von Schönhausen. Später (1862) berief ihn König Wilhelm zu seinem ersten Minister. Von nun an war er der treueste Berater des Königs. Nach dem Deutsch-französischen Kriege wurde er Reichskanzler. Er einigte die deutschen Völker im neuen Deutschen Reiche. Darum wird er auch der „Baumeister" des Deutschen Reiches genannt. Er starb 1898 und ruht in Friedrichsruh unweit Hamburg. b) Graf Hellmut von Moltke wurde (1800) in Parchim (Mecklen-burg-Schwerin) geboren. Er hat unter Wilhelm I. die Kriegspläne aufgestellt, nach denen die drei Kriege geführt wurden. Man nannte ihn deshalb den „Schlachtendenker". Kaiser Wilhelm erhob ihn in den Grafenstand und ernannte ihn zum General-Felbmarschall. Moltke sprach wenig; beshalb hieß er der „Große Schweiger". Er war sparsam und lebte einfach. Gern hielt er sich auf seinem Gute Kreisau bei Schweibnitz (Schlesien) auf. Er starb 1891 und ruht baselbst. c) Kriegsminister Albrecht von Roon stammte aus Pommern. Er war ein sehr fleißiger und tüchtiger Offizier. Deshalb wurde er der Lehrer des Prinzen Friedrich Karl. Wilhelm I. ernannte ihn zum Kriegsminister. Roon verbesserte das Heer und machte es kriegstüchtig. Er sorgte auch basür, daß das Heer stets zum Kriege bereit war. Kaiser Wilhelm erhob ihn in den Grasenstanb und ernannte ihn zum General-Felbmarschall. (f 1879.) d) Prinz Friedrich Karl war ein Reffe Kaiser Wilhelms und ein Sohn des Prinzen Karl. Schon als Knabe trat er in die Armee ein. Er würde roter Husar. Sein Lehrer war Major von Roon, der spätere Kriegsminister. Prinz Friedrich Karl war der beste Reitergeneral. Er lobte selten einen Offizier. Als ihm aber Prinz Wilhelm, unser jetziger Kaiser, sein Regiment vorführte, sagte er: „Das hast Du brav gemacht; das hätte ich nicht besser machen können." Prinz Friedrich Karl hat sich in den Kriegen Wilhelms I. große Verbtenste erworben. Er erstürmte die Düppeler Schanzen, half die Schlacht bei Königgrätz gewinnen, eroberte die Festung Metz und siegte in mehreren Schlachten gegen die Franzosen. Deshalb würde er zum General-Felbmarschall ernannt. Er starb 1885.

10. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 17

1911 - Breslau : Handel
17 Die Ballenstädter regierten fast 200 Jahre in der Mark Brandenburg. 4. Die Bayern (1324—1373). Nach Waldemars Tode blieb Brandenburg 4 Jahre ohne Herrscher (1320—1324). Da rissen die benachbarten Fürsten Teile der Mark an sich. Räuber und Kriege machten das Land arm und unglücklich. Damals regierte Kaiser Ludwig der Bayer in Deutschland. Er gab die Mark seinem Sohne Ludwig I. Dieser kümmerte sich wenig um das Land. Sein Nachfolger (Ludwig Ii.) war ein kluger und tapferer Fürst. Er wurde von dem Deutschen Kaiser Karl Iv. im Jahre 1356 zum Kurfürsten ernannt. Brandenburg war jetzt ein Kurfürstentum. Die (7) Kurfürsten hatten das Recht, den deutschen Kaiser zu wählen. — Der letzte Kurfürst aus dem Hause Bayern (Otto der Faule) mußte das Kurfürstentum Brandenburg, in dem große Unordnung herrschte, an den Kaiser Karl Iv. abtreten. Die Bayern regierten etwa 50 Jahre in Brandenburg. Die Luxemburger (1373—1415). Karl Iv. stammte aus dem Hause Luxemburg. Er stellte Ruhe und Ordnung im Lande her. Auch sorgte er für den Ackerbau und Handel und für eine gerechte Verteilung der Abgaben. Nach ihm regierte sein Sohn Sigismund in Brandenburg. Er war ein verschwenderischer Fürst und kümmerte sich wenig um das Land. Weil er viel Geld brauchte, verpfändete er das Kurfürstentum an seinen Vetter Jobst von Mähren. Dieser kam nur ins Land, um von den Bewohnern Geld zu erpressen. Als Jobst von Mähren starb, ließ Sigismund (der inzwischen Kaiser geworden war) das Kurfürstentum Brandenburg von dem Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg verwalten. Letzterer stammte aus dem Hause Höheuzollern. Die Luxemburger regierten über 40 Jahre in Brandenburg. Ii. Die Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. 1. Name und Ursprung. Die Vorfahren unseres Kaisers waren die Grafen von Hohenzollern. Sie wohnten auf der Burg Hohenzollern im Königreiche Württemberg (Schwaben). Ein Nachkomme dieser Grafen wurde vom Deutschen Kaiser (Heinrich Vi.) zum Burggrafen von Nürnberg ernannt. Die Burggrafen waren kaiserliche Beamte. Sie verwalteten die Güter des Kaisers und vertraten den Kaiser als Richter und Kriegsherrn. Unter den Burggrafen von Nürnberg ist (der bereits genannte) Friedrich Vi. besonders berühmt geworden. Er war klug und tapfer, hatte dem Deutschen Kaiser Sigismund große Dienste geleistet und ihm sogar zur Kaiserkrone verholfen. Der Kaiser ernannte ihn deshalb (1411) 2
   bis 10 von 43 weiter»  »»
43 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 43 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 8
3 1
4 1
5 4
6 0
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 2
13 3
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 3
27 0
28 14
29 0
30 0
31 0
32 0
33 8
34 6
35 2
36 0
37 5
38 0
39 6
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 1
47 21
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 1
8 1
9 3
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 3
17 13
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 8
30 0
31 0
32 0
33 0
34 4
35 0
36 1
37 6
38 25
39 5
40 0
41 0
42 0
43 0
44 2
45 6
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 8
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 8
60 2
61 1
62 0
63 0
64 1
65 0
66 1
67 0
68 0
69 2
70 0
71 2
72 8
73 0
74 1
75 2
76 1
77 0
78 4
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 7
86 1
87 6
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 4
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 2
6 0
7 2
8 0
9 4
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 3
19 2
20 0
21 7
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 2
31 0
32 0
33 3
34 0
35 3
36 0
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 8
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 2
51 1
52 3
53 0
54 0
55 0
56 0
57 2
58 0
59 1
60 1
61 12
62 0
63 0
64 0
65 4
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 1
80 0
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 1
99 4
100 4
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 3
112 0
113 0
114 1
115 0
116 0
117 1
118 0
119 0
120 0
121 1
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 1
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 2
141 5
142 2
143 0
144 0
145 2
146 0
147 1
148 0
149 0
150 1
151 4
152 0
153 0
154 1
155 12
156 4
157 15
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 0
169 2
170 4
171 0
172 0
173 1
174 2
175 0
176 1
177 0
178 0
179 1
180 0
181 0
182 0
183 7
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 1
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 0
198 5
199 1